Das Festival der Lebuser Weine - Der schlesische Schriftsteller und Heimatdichter Paul Petras

Die Oder bei Grünberg / Schlesien
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Dr. Paul Petras
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Das Festival der Lebuser Weine

Grünberg
Das Lebuser-Festival lädt Anfang Mai wieder ein - zum zweiten Mal
Das Weinzentrum um Zielona Góra (dem ehemaligen Grünberg i. Schl.) bereitete die zweite Auflage des Lebuser Weinfestivals vor, das im Jahr zuvor Hunderte von Touristen aus Polen und dem Ausland nach Niederschlesien lockte.
Am ersten Maiwochenende 2022, vom 29. April bis zum 3. Mai, wurden 17 historische Weinkeller für Einwohner und Touristen geöffnet, in denen sich 28 Lebuser Weingüter präsentierten. Dies war eine besondere Gelegenheit, die Atmosphäre der alten und neuen Weinwelt zu erleben, die sich in den jahrhundertealten Kellern verbirgt, in denen einst die Weinfässer lagerten. Die meisten Keller sind normalerweise nicht täglich zu besichtigen, öffneten aber im Rahmen des Festivals zum Probieren der Lebuser Weine. Dazu gab es für die Weinbummler einen besonderen Pass. So kostete ein Pass mit 16 Weinverkostungen à 40 ml (Basisversion) 129 Zloty (ca. 28 Euro) bzw. ein Pass für 32 (Maximalversion) Weinverkostungsportionen 239 Zloty (ca. 52 Euro). Ob man den Pass in einem oder in mehreren Kellern anwendete, war egal. Der Pass galt für alle Tagen der Veranstaltung. Die Weinkeller waren 5 Tage lang geöffnet.

Für jede Eintrittskarte gab es ein Verkostungspaket. Dieses umfasste:
- ein Glas mit Gravur
- einen Halsanhänger aus Stoff, in dem man das Glas und eine Karte stecken kann
- eine Karte mit den Weinkellern, den Weinbergen und der Geschichte der Weinkeller
- Aufkleber (16 oder 32, je nach Paket), die während des Festivals in Wein umgetauscht werden konnten.
 
Diese Lebuser Weinkellereien nahmen am Festival teil: Adam Plonski, Bachusowe Pole, Cantina, Equus, Folwark Pszczew, Hiki, Julia, Łukasz, Marcinowice, Miłosz, Milsko, Międzypole, Na Leśnej Polana, Od Nowa, Pod Lipa, Pod Wieżą, Pod Winną Góra, Saint Vincent, Saganum, Senator, Słoneczne Tarasy, Stara Winna Góra, Trojan, Vae Soli, Winne Tarasy, Winnogóra, Wzgórza Cisowskie, Żelazny.
 
Die Abholung der Verkostungspakete (auf der Grundlage der gekauften Eintrittskarten) erfolgte am Stand der Tłocznia-Stiftung an allen Festivaltagen. Der Stand befand sich auf der Promenade neben der Bacchus-Statue. Die Pakete wurden am 29. April um 10.00 Uhr ausgehändigt.
 
Zu den begleitenden Veranstaltungen gehörten Konzerte, kommentierte Verkostungen und Weinwanderungen.
 
Weitere Infos zum Festival - diesmal das Programm 2023: https://centrumwiniarstwa.pl/festiwal

Drei heiße Tage in 17 kühlen Weinkellern
Aus der Initiative engagierter Weinfreunde und Winzer aus Grünberg / Zielona Góra und der Umgebung, die vor vier Jahren damit begann, den Einwohnern der Stadt zum ersten Mal historische Weinkeller der einstigen Weinmetropole zu zeigen, ist mittlerweile ein besonderes Festival für Weinliebhaber aus allen Teilen Polens geworden: das Festival der offenen Weinkeller und Weingüter, das Lubuski Festiwal Otwartych Piwnic i Winnic. Es fand vom 18. bis 20. Juni 2021 statt und bot eine eindrucksvolle Zeitreise in die Vergangenheit der Weinstadt Grünberg i. Schl. und zeigte gleichzeitig erfreuliche Perspektiven in die Zukunft der Weinregion um Zielona Góra. Insgesamt 26 Weingüter demonstrierten in 17 ehemaligen, normalerweise nicht zugänglichen Weinkellern ihre Weinspezialitäten aus der Lubuser Region einem gut gelaunten Publikum. Eine Premiere für die Region.

Szymon Płóciennik von der der Gazeta Wyborcza kommentiert in Facebook das Ereignis wie folgt: "Vor vier Jahren haben wir zusammen mit Przemyslaw Karwowski zum ersten Mal den Einwohnern von Zielona Gora einige, damals fast unbekannte Weinkeller gezeigt. Wir wollten mit dem Stereotyp aufräumen, dass es in Zielona Góra nur den Weinberg und das Palmenhaus gibt. Wir blätterten in Mirosław Kulebas 'Topographie' auf der Suche nach Informationen über andere Orte, die für die Einheimischen von Interesse sein könnten. Es folgten weitere Wanderungen und inzwischen auch der Tag der offenen Weinkeller. Und dann kam das letzte Wochenende, an dem wir auf einmal 17 ehemalige Weinkeller öffneten, in denen sich sogar 26 Lebuser Weingüter präsentierten. Auf den Straßen von Zielona Góra, von einem Keller zum anderen, liefen Gruppen von Einwohnern und Touristen umher, die rote Anhänger um den Hals trugen und Landkarten in den Händen hielten. Eine schönes Bild!"

Veranstalter des neuen Festivals waren das Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie, das Lebuser Weinbauzentrum (Lubuskie Zentrum Winiarstwa) in Saabor/ Zabór, die Stiftung Fundacja Tłocznia (Weinpresse), die Stiftung Gloria Monte Verde, die Lokalredaktion Zielona Góra der Tageszeitung Gazeta Wyborcza und Lubuskie Love - Lebuser Touren für alle. Auf dem Programm standen neben der offiziellen Weinprämierung durch das Lebuser Weinbauzentrum ("Wein, der die Mühe wert ist"), die Eröffnung der 17 historischen Weinkeller und neben der Ausstellung "Vom Briegerschen Weinkeller zur griechisch-katholischen Kirche" vor allem die Präsentation und Verkostung der Weinspezialitäten in den historischen Gewölben bei freiem Eintritt. Lediglich für den Weingenuss musste bezahlt werden.

Darüber hinaus wurde zu Konzerten, thematischen Spaziergängen und Ausflügen in die Lebuser Weinberg geladen. Eine spezielle Ausstellung des Weinmuseums im Lebuser Landmuseum war der Grünberger Weintradition gewidmet. Der Rundgang durch die Weindenkmäler von Zielona Góra startete am Weinkeller Ernst Mühle im Sowińskiego Park, ein Film über die "Polnische Toskana" wurde als Freilichtaufführung im Hof des Gemeindeamtsgebäudes in der Chrobrego Straße, der ehemaligen Cognac-Fabrik von H. Raetsch, gezeigt.

Und das waren die Weingüter, die am Festival teilnahmen (in alphabetischer Reihenfolge): Winnica  Aris, Winnica Cantina, Winnica Gostchorze, Winnica Hiki, Winnica Ingrid, Winnica Julia, Winnica Kinga, Winnica Łukasz, Winnica Marcinowice, Winnica Milsko, Winnica Miłosz, Winnica Pod Lipą, Winnica Pod Lubuskim  Słońcem, Winnica Pod Wieżą, Winnica Pod Winną Górą, Winnica Saganum, Winnica Saint Vincent, Winnica Senator, Winnica Stara Winna Góra, Winnica Trojan, Winnica Vae Soli, Winnica Winne Tarasy, Winnica  Winnogóra, Winnica Żelazny.

Rückkehr in die alte Grünberger Weinwelt

Krzysztof Fedorowicz          

Die Weinkeller sind wohl der am besten erhaltene Teil der alten Grünberger Weinwelt, deren Existenz vielen Menschen selbst in Zielona Góra nicht bewusst ist. Oft wissen nicht einmal die Besitzer eines bestimmten Kellers etwas über dessen mit Weinbau verbundene Vergangenheit. Insgesamt gibt es hier über hundert erhaltene historische  Weinkeller. Einige wurden mittlerweile für andere Nutzung umgebaut, aber viele sind heute noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Alles, was fehlt, sind Fässer und das Fluidum von Wein. Aber auch das ändert sich.

Weinkeller aus dem Jahr 1786 von J.J. Seydel

Eine der bekanntesten und markantesten alten Weinkeller der Stadt (in  der Wodna-Straße), die bereits wieder als Weinkeller funktioniert, wurde 1786 von Johann Jeremias Seydel gebaut und wird heute von Krzysztof Fedorowicz, dem Winzer aus dem Weingut Winnica Miłosz  (aus Loos/ Łaz östlich von Grünberg), Buchautor, Liebhaber der lokalen Geschichte und Gründer der Stiftung Fundacja Tłocznia (Weinpresse) gepachtet. Hier lagert er seine Weine, empfängt Besucher, organisiert Weinverkostungen. In dem Keller wird auch sein Grempler-Sekt produziert, der hier perfekte Bedingungen für die Reifung hat. Mit dem Namen bezieht er sich an den ersten deutschen Sekt überhaupt, der in Grünberg ab 1824 von der Firma Grempler & Co. nach der Champagner-Methode mit großem Erfolg produziert wurde.

Dies ist der einzige Weinkeller dieser Art in Polen, der charakteristisch eher für die Region Bordeaux in Frankreich ist. Er ist einzigartig, da nicht unter einem Gebäude oder auf dem Gelände des Weinguts gebaut, sondern am Südhang eines Weinbergs, in einem der alten Grünberger Weinbezirke mit dem Namen Rodeland. Schon im 19. Jahrhundert war der Weinkeller ein Unikum und wurde als Sehenswürdigkeit vornehmen Gästen der Stadt gezeigt.

Quelle / Fotos u.a.: Silesia News / Szymon Płóciennik - Facebook / Stiftung Fundacja Tłocznia / Visit Zielona Góra


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